Jahresmotto 2021 ermutigt
Das Motto fürs Jahr 2021 war schon seit einigen Wochen bestimmt, als sich das Wort ermutigt in meinen Gedanken festsetzte. Nach anfänglichem Zögern fasste ich den Mut, das Motto kurz vor dem neuen Jahr zu ändern. Es bewegte mich, wie sich während den letzten Monaten in unserer Gesellschaft eine grosse Entmutigung breitgemacht hat. Viele Menschen sorgen sich um ihre Zukunft , haben Angst vor einem schweren Covid-Verlauf oder leiden unter den starken Einschränkungen und sehen kein Ende dieser aussergewöhnlichen Lage . Es scheint mir, dass sich in unserer Gesellschaft Müdigkeit und Resignation breit macht. Auch als Schule erleben wir viele Einschränkungen. Etliche Anlässe, die den Zusammenhalt fördern und Abwechslung in den Alltag bringen, mussten abgesagt werden, wie beispielsweise zum zweiten Mal in Folge das Skilager. Treffen in grösseren Gruppen finden nur noch mit durch eine Maske verdecktem Gesicht statt. Auf den Verzicht des Händedrucks, der eine gute Verbindung zum Gegenüber herstellt, hat man sich schon längst gewöhnt.
Mir ist es ein Anliegen, dass unsere Schülerinnen und Schüler ermutigt werden und Freude im Alltag erleben. Aber auch unsere Mitarbeitenden, die unter den Einschränkungen leiden, sollen im Sonderschulinternat ein Klima antreffen, das ihnen Mut macht. Ich möchte nicht einfach nur durchhalten bis die Pandemie zu Ende ist, sondern die Zeit aktiv gestalten.
Während den letzten Wochen wurde mir bewusst, dass bei diesem Jahresmotto zuerst ich herausgefordert bin. Zu Beginn eines Jahres kämpfe ich oftmals gegen Zweifel und Ängste an. Ich frage mich, ob es uns gelingen wird, aufs neue Schuljahr genügend Schülerinnen und Schüler aufnehmen zu können; ob wir genügend tragfähige Lehrpersonen finden werden; ob wir Antworten auf die vielen pädagogischen Fragestellungen finden; ob….? Ich möchte mich immer wieder bewusst nach der Hoffnung ausstrecken und mich nicht von der allgemeinen Verunsicherung anstecken lassen. Gerade in der jetzigen Zeit bin ich froh zu wissen, dass wir all unser Tun in Gottes Hände legen können und sein Eingreifen und seine Bewahrung erwarten dürfen.